ALLGEMEINE INFORMATIONEN



Warum eine Prävention zu Darmkrebs?



Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebs-Todesursache in der Schweiz. Jedes Jahr sterben rund 1.700 Menschen daran und mit einer Früherkennung kann das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, deutlich gesenkt werden. Eine Früherkennung steigert die Heilungswahrscheinlichkeit stark, deshalb sollte sich jeder mit der Prävention gegen Darmkrebs auseinandersetzen..

Es gibt dabei 2 etablierte Vorsorgeuntersuchungen:

  • Stuhlprobe (Ihr Hausarzt oder Ihr Apotheker berät Sie gerne)

  • Die Darmspiegelung oder Koloskopie, die durch einen Gastroentorologen durchgeführt wird

Wann und wie häufig ist eine Vorsorgeuntersuchung sinnvoll?

Die Frage des Darmkrebsrisikos ist individuell. Folgende Richtlinien werden empfohlen:

  • Ab dem 50. Altersjahr, wenn keine familiäre Vorbelastung und kein erhöhtes Risiko besteht.

  • Die Darmspiegelung ist die effektivste Methode zur Darmkrebsprävention. Nach einem unauffälligen Befund ist diese Untersuchung alle 10 Jahre zu wiederholen.

  • Ein Stuhltest hingegen erfordert eine häufigere Frequenz (alle 2 Jahre). Diese Methode steht allen offen, die sich nicht einer Darmspiegelung unterziehen wollen.

  • Bei familiärer Vorbelastung sollte die erste Vorsorgeuntersuchung in jüngeren Lebensjahren und spätestens mit 45 erfolgen, da über 30% aller Darmkrebserkrankungen auf erblich bedingte Konstellationen zurückzuführen sind.

Was kann ich sonst noch tun?

Ein gesunder Lebenswandel mit regelmässiger Bewegung, einer ausgewogenen Ernährung, Vermeidung von Übergewicht, keinem übermässigen Alkoholkonsum sowie der Verzicht auf  Tabak und Nikotin hat einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit des Darms.

STUHLPROBE


Stuhltest

Da Tumore häufig Blut in kleinen Mengen hinterlassen und dieses im Stuhlgang ausgeschieden wird, kann dieses Blut in einem Test nachgewiesen werden. Das Blut ist meist nicht von blossem Auge zu erkennen, daher ist der sogenannte «Blut im Stuhl»-Test unabdingbar. Diese Tests sind unkompliziert und können schnell durchgeführt werden. Wenn kein Blut im Stuhl gefunden wird, sind normalerweise keine weiteren Untersuchungen nötig. Da Tumore oder Polypen nicht dauernd bluten, ist aber ein einzelner Stuhltest mit Vorbehalt zu betrachten. So erkennt ein Stuhltest Krebs nur mit einer Verlässlichkeit von 70 bis 80 %. Polypen findet der Test hingegen lediglich zu 25 %, bei einer Spiegelung sind es 90 %.  Deshalb sollte man den Stuhltest alle 2 Jahre wiederholen lassen. 

Ihr Hausarzt oder Apotheker berät Sie gern.

DARMSPIEGELUNG


Die Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, ist die Untersuchung des Darms mittels einem dünnen, biegsamen Endoskop mit Minikamera. Auch kleinste Veränderungen an der Schleimhaut werden so erkannt. Eine Darmspiegelung ist schmerzlos.

Die Darmspiegelung wird zur Prävention von Darmkrebs eingesetzt oder wenn Beschwerden auf eine Erkrankung des Darms hinweisen.

Dies können sein:

  • anhaltender Durchfall oder Verstopfung

  • Blut im Stuhl

  • veränderte Stuhlgewohnheiten (z.B. «Bleistiftstuhl: dünne, längliche Beschaffenheit»)

  • Schleim im Stuhl

  • positiver Stuhltest (Hämoccult)

  • Blähungen

  • Bauchschmerzen

  • ungewollter Gewichtsverlust

  • Eisenmangel oder Blutarmut

  • Nachsorge nach Entfernung von Darmpolypen

Am Tag vor der Untersuchung sollten Sie sehr kleine Mahlzeiten zu sich nehmen und vor allem am Abend sehr leicht essen.

Trinken Sie den ganzen Tag über möglichst viel Tee, Wasser oder klare Getränke. So ist Ihr Darm perfekt vorbereitet für die Darmspiegelung. Ab Abend vor der Darmspiegelung trinken Sie die erste Portion Abführmittels.

Am Untersuchungstag sollten Sie ca. 3-4 Stunden vor der Untersuchung die zweite Portion Abführmittel trinken. Dies wird bei Ihnen Durchfall erzeugen. Trinken Sie unbedingt zusätzlich noch möglichst viel Flüssigkeit (Wasser, Tee, Sirup, Bouillon). So wird Ihr Darm perfekt vorbereitet sein.Was erwartet mich bei der Darmspiegelung?

Während der Untersuchung tragen Sie einen Umhang der Praxis. Während der Untersuchung bekommen Sie eine wärmende Decke. Ein leichtes Schlafmittel über die Vene wird meistens empfohlen. Für die Untersuchung liegen sie seitlich mit angezogenen Knien auf dem Untersuchungstisch. Sobald Sie schlafen, führt der Arzt das Endoskop in Ihren Enddarm. Das Endoskop ist lang genug, um den ganzen Dickdarm (ca. 80cm) anzuschauen. Damit der Darm gut inspiziert werden kann, wird über eine Pumpe Kohlendioxid in den Darm geblasen. Manchmal spüren Sie dann einen leichten Stuhldrang oder Bauchkrämpfe. Die Untersuchung dauert in der Regel 30 Minuten.

Die Untersuchungsdauer hängt von verschiedenen Faktoren ab: Ist der Darm sauber? Finden sich Polypen? Müssen Blutungen verödet werden? Hat es viele Divertikel*? Verschmutzung können problemlos weggespült werden. Sollten sich Polypen finden, werden diese direkt abgetragen. 

In den erfahrenen Händen des behandelnden Arztes ist das Risiko einer ernsthaften Komplikation sehr gering. Das Risiko einer Komplikation während einer Routine-Koloskopie wird mit <1:1000 angegeben.

* Divertikel: Ausstülpungen in der Darmschleimhaut des Dickdarms.

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